Strategie- und Planungsprozess
Der Strategieprozess und die integrierte Planung sind zentrale Instrumente der Geschäftsleitung zur Führung des Unternehmens. Ihre Bedeutung für die Sicherung der nachhaltigen Tragfähigkeit des Geschäftsmodells rückt sie zudem zunehmend in den Fokus der Aufsicht.
Kredit- und Risikoorganisation
Der Umgang mit Risiken ist eine Kernkompetenz von Finanzdienstleistern. Insbesondere in dezentral organisierten Instituten muss eine integrierte Risikosicht wirksam strukturell verankert werden. Die Vergabe von Kreditkompetenzen an Markteinheiten trägt ebenso wie die Delegation von Risikoentscheidungen an Kommittees dabei oftmals nicht zur Schärfung der Risikokultur bei.
Compliance-Organisation und Beauftragtenwesen
Die Vielfalt der Compliance-Anforderungen und zusätzlichen Verpflichtungen hat zur Schaffung von Compliance-Organisationen beigetragen, die permanent im Zielkonflikt zwischen Ordnungsmäßigkeit, Wirksamkeit und Effizienz stehen.
Outsourcing und Dienstleister-Steuerung
Die Beherrschung dienstleisterübergreifender Wertschöpfungsketten ist in zeitgemäßen Organisationen Erfolgsvoraussetzung. Eine formal ordnungsgemäße Steuerung der Dienstleister garantiert jedoch kein auch unter Effizienz- und Qualitätsaspekten wirksames Management.
IT-Governance und IT-Management
Die Bedeutung der Informationstechnologie für Finanzdienstleister ist überragend – entsprechend ist es für die Institute erfolgskritisch, IT-Kompetenz wirksam in der Geschäftsleitung zu verankern und auf dieser Basis in der IT zu agieren statt zu reagieren.
Führungs- und Risikokultur
Unternehmenskultur entsteht nicht aus Regelwerken, sondern aus dem gelebten Miteinander und insbesondere dem Verhalten des oberen und mittleren Managements. Das Vorbild-Verhalten der Führungskräfte als Treiber der Risikokultur steht folglich explizit im Fokus der Aufsicht.
Steuerungs- und Anreizsysteme
Nachhaltige Unternehmensentwicklung erfordert Konsistenz von Unternehmens- und Mitarbeiterzielen in Form abgestufter Zielhierarchien und Konfliktlösungsmechanismen, die sich in den Vergütungssystemen niederschlagen und konsistent zum Führungsverhalten sind.
Internes Kontrollsystem
Das Zusammenspiel aus prozessualen und technischen Kontrollen, Compliance- und Beauftragtenwesen, Revision und Abschlussprüfer birgt die Gefahr von Lücken, Überschneidungen und Widersprüchen. Die Wirksamkeit eines formal ordnungsgemäßen IKS ist damit nur im Gesamtzusammenhang zu beurteilen.
Anweisungswesen / schriftlich fixierte Ordnung
Die steigende Komplexität von Prozessen und Systemen schlägt sich oftmals in einem in der Praxis kaum noch beherrschbaren Anweisungswesen nieder. Um die Umsetzung der schriftlich fixierten Ordnung sicherzustellen, kann eine bewusste Reduzierung des Regelungsumfangs in Verbindung mit einer stärker nutzerorientierten Aufbereitung sinnvoll sein.
Projektmanagement-Verfahren und -Instrumente
Die regulatorischen Anforderungen an das Projektmanagement führen zu einer weiteren Formalisierung der Verfahren und Instrumente. Oftmals sind bestehende Regelwerke jedoch für traditionell durchgeführte IT-Projekte entwickelt worden; agile Methoden sind ebenso wie flexible Entscheidungsstrukturen in den Vorgehensmodellen und Instrumenten abzubilden.
Projektportfolio, Projektstruktur und -reviews
Die oftmals geringe Erfolgsquote bei Budget, Laufzeit und Ergebnisqualität sowie fehlende Nachhaltigkeit von Projektergebnissen sind oftmals auf ungeeignete Projektstrukturen zurückzuführen. Die angestrebten Veränderungen sind im Projektaufsatz frühzeitig zu berücksichtigen und in Form gezielter Umsetzungsreviews nachzuhalten.