Change

Das erfolgreiche Management von Veränderungsprozessen ist eine zentrale Erfolgsvoraussetzung für Unternehmen in sich wandelnden strategischen Umgebungen. Die steigende Komplexität von Prozessen und Systemen gerade vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen bedingt eine entsprechende Komplexität von Veränderungsvorhaben. Zugleich führt der rasante technologische Wandel dazu, dass Aufgaben innerhalb des Unternehmens sowie über Wertschöpfungsketten hinweg neu definiert und neu zugeschnitten werden – eine Veränderung, die vielfach die Mitarbeiter vor große Herausforderungen stellt. Anpassungsprozesse müssen daher in aller Regel die betroffenen Mitarbeiter bereits im Ansatz einbeziehen; die dazu gebotenen „weichen“ Methoden und Instrumente sind in den Unternehmen vielfach erst im Ansatz vorhanden und gelebt.

Nicht erst in den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass ein gezieltes Veränderungsmanagement unter Einbeziehung aller Stakeholder wesentlicher Bestandteil aller Projektvorhaben sein muss, um einen nachhaltigen Umsetzungserfolg zu ermöglichen. Auch bei vermeintlich „technischen“ Projekten ist daher oftmals eine enge Einbindung des Top Managements geboten.

Bei allen Bestrebungen, die Anpassungsgeschwindigkeit von Finanzdienstleistern zu erhöhen und Projektmanagementverfahren weg vom klassischen Wasserfall-Modell um agile Elemente zu ergänzen, darf jedoch nicht übersehen werden, dass im Geschäftsmodell risikotragender Unternehmen jederzeit Stabilität gewährleistet sein muss, also für das in der New Economy typische „Trial and Error“-Verfahren meist wenig Raum bleibt. Dies schlägt sich auch regulatorisch in explizit formulierten Anforderungen an das Management von Projekten nieder.

Veränderungsvorhaben gerade bei Finanzdienstleistern bewegen sich daher im Spannungsfeld von Geschwindigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit:

    • Manche Veränderungen werden „um ihrer selbst willen“ beschlossen, ohne dass die Qualität der Ergebnisse eine nachhaltige Umsetzbarkeit erwarten lässt, wie häufig bei Kostenmanagement-Projekten oder strategisch unzureichend bewerteten Standardisierungsvorhaben.
    • Andere Veränderungen sind fachlich qualitätsgesichert und ausformuliert, scheitern jedoch an handwerklichen Mängeln in der Umsetzung und/oder der fehlenden frühzeitigen Einbindung der Mitarbeiter.
    • IT-bezogene Veränderungen unterliegen aufgrund ihrer Komplexität und ihres Investitionsbedarfes oftmals nur einer kurzfristigen und/oder eingeschränkten Betrachtung mit der Folge, dass Effizienzpotenziale ungenutzt bleiben und durch partielle Lösungen die Komplexität bisweilen weiter steigt anstatt sinkt.

Unser Prüfungsansatz bei Veränderungsprozessen ist stets ganzheitlich:

    • Die Einhaltung der relevanten internen und externen Regelwerke ist Ausgangsbasis der Prüfung, wobei das Ergebnis neben handwerklichen Mängeln im Projektmanagement durchaus auch Anpassungsbedarf an Regelwerken aufzeigen kann.
    • Je nach Stand des Projektes (Setup, Zwischenstatus/Meilenstein oder Projektabschluss) nehmen wir eine fachliche Qualitätssicherung der Ergebnisse im Hinblick auf die Projektzielsetzung und die Rahmenbedingungen vor. So wird etwa häufig eine Umsetzungsentscheidung getroffen, obwohl eine fundierte Machbarkeitsanalyse oder Kosten-/Nutzen-Analyse noch nicht stattgefunden hat, oder die vorgelegten Ergebnisse lassen – wie häufig bei Kostenmanagementprojekten – eine Nachhaltigkeit bereits im Ansatz nicht erwarten.
    • Die Projektorganisation und Projektgovernance muss der Aufgabenstellung angemessen sein; insbesondere ist in IT-Projekten die Einbindung der Fachbereiche und die Vernetzung zur Unternehmensstrategie oftmals nicht fundiert gesichert, oder die Projektverantwortlichen sind für ihre Aufgaben nicht ausreichend vorbereitet oder ausgestattet.
    • Eine ganzheitliche Betrachtung des Veränderungsbedarfs vor dem Hintergrund der strategischen wie operativen Rahmenbedingungen und der Ressourcenausstattung legt besonderes Augenmerk auf die Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitern aller betroffenen Einheiten sowie die Angemessenheit der eingesetzten Change Management-Instrumente.